Es ist mal wieder soweit:
Die Spielregeln für Amazon Bewertungen ändern sich und die Karten werden komplett neu gemischt.
Wer heute Seller ist hat nun einen weiteren Punkt um den er sich Gedanken machen muss. Wie komme ich an Produktbewertungen?
Wir haben uns die Frage gestellt, ob das Ganze wirklich so neu ist und wie man als Seller darauf reagieren sollte.
Übrigens: Die neuen Regeln gelten teils auch für Amazon Verkäufer die ihr eigenes Fulfillment nutzen, nicht nur für FBA Händler.
Gehen wir doch das neue Update der AGB einmal gemeinsam durch.
Was passiert wenn ich gegen Amazon Bewertungsrichtlinien verstoße?
In dieser Hinsicht wird der Marktplatz-Riese sehr deutlich. Um das ganz klar zu stellen hier ein kurzer Auszug:
Beachten Sie, dass Amazon eine Null-Toleranz-Richtlinie gegenüber Verstößen gegen Kundenrezensionen hat. Falls wir Versuche entdecken, Kundenrezensionen zu manipulieren, ergreifen wir sofortige Maßnahmen, die unter anderem Folgendes umfassen können:
- Entzug der Verkaufsberechtigung bei Amazon;
- Das Entfernen aller Produktrezensionen und das Verhindern, dass das Produkt in Zukunft Rezensionen oder Bewertungen erhält;
- Permanentes Löschen des Produkts bei Amazon;
- Klage gegen den Verkäufer.
Wir empfehlen Ihnen, die Amazon-Richtlinien für Produktrezensionen von Kunden sorgfältig zu lesen und alle Verstöße zu korrigieren.
Ich denke das lässt keine Fragen offen.
Versuch es gar nicht erst, außer du weißt was du tust und lass dich nicht dabei erwischen!
Dazu sollte man vielleicht erwähnen es gibt auch jetzt noch Methoden Bewertungen zu generieren die funktionieren UND legal sind oder auch solche die nach Amazon TOS nicht ganz sauber aber schwer zu kontrollieren sind ;-). Wie weit du gehen möchtest, bleibt dir selbst überlassen.
Produktrezensionen sind ein wichtiges Puzzleteil im Wettbewerb auf jedem Marktplatz und insbesondere auf Amazon, jedoch sollte man keinesfalls seinen Account riskieren nur um dort positiv hervor zu stechen.
Aus diesem Grund hat das amaClick Team sich für dich den Kopf zermartert und überlegt welcher Weg aktuell noch gangbar und sinnvoll ist, nach diesem Update (vom 02.10.2018). Hier sind einige unserer Ideen dazu.
Produktrezensionen und Amazon Bewertungen generieren im Jahr 2018 und 2019
Freundlicherweise finden wir in den Richtlinien neuerdings auch Beispiele von Dingen die ausdrücklich nicht erlaubt sind. Bei einigen Punkten war es vorher schon klar und absehbar das es auf Dauer nicht mehr erlaubt sein wird, bei anderen Punkten weniger offensichtlich.
1.Ein Verkäufer verfasst eine Rezension über sein eigenes Produkt oder das Produkt eines Konkurrenten.
Aus meiner Sicht relativ eindeutig und klar. Diese „Methode“ für Bewertungen ist verboten und sollte es auch sein. Genau wie diese zwei erwähnten Beispiele:
——————- Ein Familienmitglied oder Mitarbeiter des Verkäufers schreibt eine Rezension für das Produkt des Verkäufers oder zu Produkten eines Konkurrenten.
Im Endeffekt mehrere Umsetzungen der gleichen – nicht erlaubten – Idee sich seine Produktbewertungen einfach selber zu schreiben. Dies widerspricht ganz erheblich Amazons Politik der ehrlichen Bewertungen und ist daher ein absolutes no-go.
Auch aus unserer Erfahrung wurde diese Taktik in der Vergangenheit häufig genutzt, sollte jedoch nun mit Vorsicht genossen werden. Wir raten ganz klar davon ab.
2. Rabattcode oder PayPal gegen Bewertung
Kurz gesagt: Blöde Idee. Folgendes ist verboten:
——————- Ein Verkäufer bietet eine Erstattung an, nachdem der Käufer eine Rezension geschrieben hat (einschließlich einer Erstattung mittels einer nicht von Amazon bereitgestellten Zahlungsweise). Dies kann über das Käufer-Verkäufer-Postfach bei Amazon oder das direkte Kontaktieren von Kunden oder über die Nutzung von Dienstleistungen von Drittanbietern, Websites oder Social-Media-Gruppen erfolgen.
Der Klassiker unter den Bewertungstools ist di Rückerstattung oder der „90% off Code“. Vermutlich eine der Hauptmethoden mit denen in den letzten Jahren Bewertungen für Amazon Produkte generiert wurden.
Über eine Plattform oder eine FB Gruppe oder sogar die eigene Email Liste wurden Gutscheine verteilt an bewertungswillige Interessenten. Dieser wurde dann eingelöst oder es gab im Nachgang, quasi als Tausch gegen den Link zur Bewertung auf Amazon, eine Rückerstattung die meist per PayPal ausgeführt wurde. Auch diese Variante können wir aktuell nicht guten Gewissens empfehlen.
3. Rezensionsclub nutzen
Plattformen wo gegen Gebühr Coupons verteilt wurden waren ebenfalls sehr beliebt als Ersatz für Facebook Gruppen. Sie galten als etwas unauffälliger und der Seller hatte weniger Arbeit beim verteilen der Rabattcodes. Auch diese gängige Praxis versucht Amazon nun zu unterbinden.
Der beliebte Tool Anbieter Shopdoc, welcher unter anderem auch eine Rezensionsplattform unterhalten hat in der Vergangenheit, reagierte umgehend mit einer Stellungnahme. Dort wird darauf hingewiesen das lediglich internes Feedback von Testern erbeten wird, keine Amazon Profile abgefragt werden und das Angebot somit konform bleibt.
Bitte informiere dich selbst über den aktuellsten Stand und entscheide für dich ob du das Risiko eingehen möchtest diesen oder einen anderen Drittanbieter weiterhin zu nutzen. Uns ist zur Zeit kein anderer Dienst bekannt der die neuen Regeln so zeitnah umgesetzt hat, daher erwähnen wir diesen Service. Nutzung auf eigene Gefahr 😉
4. Produkteinleger
Nach wie vor nutzbar, jedoch mit eindeutigen Auflagen durch Amazon.
Solange du nicht nach einer positiven Bewertung fragst sondern allgemein nach einer Bewertung, bist du auf der sicheren Seite. Ebenso darfst du keine Gegenleistung dafür anbieten. Gib also einen Gutschein öffentlich raus wenn du das möchtest aber mach unmissverständlich klar das es nichts mit der Bewertung zu tun hat oder drucke es sogar auf ein zweites Inlay.
Achtung: Bitte beachte auch den nächsten Hinweis beim Erstellen deiner Produkteinleger.
Diese Methode um Produktrezensionen zu generieren funktioniert bis heute (Oktober 2018), und richtig umgesetzt würden wir sie immer noch empfehlen.
5. Bewertungen sortieren/ Per Email generieren
Einige schlaue Verkäufer arbeiten bereits seit längerem mit externem Traffic und sogenannten Funneln um Bewertungen zu generieren durch Email Marketing. Aber auch mit Produkteinlegern ist es möglich negatives Feedback an den eigenen Support zu leiten und gutes Feedback in eine Produktbewertung auf Amazon zu verwandeln. Dies ist jetzt endgültig verboten.
Aus unserer Sicht sind Email Funnel und Produkteinleger aktuell die sichersten und sinnvollsten Methoden um sauber an Amazon Bewertungen heran zu kommen. Bei beiden Taktiken gibt es eher grauere bis Blackhat Umsetzungen aber auch von Amazon erlaubte saubere Lösungen.
Wir haben uns dazu viele Gedanken gemacht über die letzten Monate und sind zu guten Ergebnissen gekommen. Als netter Nebeneffekt wird sogar noch eine Interessenten/ Käuferliste aufgebaut die du für dein Business nutzen kannst um z.B. neue Produkte zu launchen oder Altbestände ab zu verkaufen.
In diesem Sinne viel Erfolg beim umstellen auf die neuen Richtlinien und dem TOS konformen Generieren von neuen Bewertungen ;-). Du hast noch mehr Ideen oder Anmerkungen dazu? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
Hallo Philip, wir von ShopDoc haben das schon vor dieser Richtlinie so in unserem System gehabt, dass kein Profil der Produktester abgefragt wurde, kein Kontakt zwischen Händler und Produkttester möglich ist, keine Bewertungen auf Amazon abgegeben werden sollen usw. – nicht erst seit dieser Richtlinienänderung.
Genau deshalb hören wir ja immer wieder, dass Händler unzufrieden sind, wenn sie keine oder wenige Bewertungen nach einem Launch bei ShopDoc haben.
Das Ziel der ShopDoc Plattform ist nicht die Generierung von Bewertungen auf Amazon, sondern dass der Händler wertvolles Feedback im Tool erhält was er am Produkt verbessern kann. Daher bieten wir dort dem Produkttester die Möglichkeit, Verpackung, Bilder, Bulletpoints, richtige Keywords, Preis & Co. in einem Online Formular auf der ShopDoc Deals-Seite zu bewerten, damit der Verkäufer die richtigen Schlüsse daraus ziehen kann und sein Angebot dementsprechend nachhaltig zu optimieren.
Weiter geht es auch z.B. in unserem Marktforschungs-Bereich, wo man Umfragen erstellen kann um dann zu erfahren, welche Farbe, Größe, Muster usw. am meisten nachgefragt werden, damit man sein Kapital nicht bindet – gerade bei Amazon inkl. Langzeitlagergebühren, Rückversand usw. ein sehr schmerzhaftes Thema, wenn man sich nicht vorher mit seiner Zielgruppe ausführlich beschäftigt hat.
Hi Martin,
danke für das Feedback bzw. die Ergänzung. Ich gebe dir auf jeden Fall Recht das die Datenerhebung ein wichtiger Teil ist und euer Tool dabei gute Dienste leistet 🙂
Mittlerweile muss eben jeder Händler wieder gutes altes Marketing betreiben, die Zeiten von „Ich kauf mal kurz 100 Bewertungen“ sind vorbei, und vielleicht ist das auch ganz gut so.